Xterra Switzerland
29. Juni 2019
Was gibt es schöneres, als zwei Saisonziele in einem Rennen zu erfüllen!? Genau dies erreichte ich nämlich am letzten Samstag. Das Xterra Switzerland Weekend starteten Stefan und ich am Freitagnachmittag mit einer gemütlichen Fahrt ins Vallée de Joux. Dort angekommen bereiteten wir uns für die Bikestreckenbesichtigung vor. Das gemütliche Abfahren der Strecke war der ideale Einstieg in das bevorstehende Weekend. Anschliessend genossen wir selbstgemachte Pasta auf unserem Campingkocher, direkt an der Laufstrecke.
Der Wettkampftag begann mit einem Schwumm im Lac Brenet, einem ausgiebigem Frühstück und relaxen unter dem Yoda - Sonnendach (unserem Camperbus).
Um 14.00 Uhr galt es ernst und wir stürzten uns in das nasse Kühl des Lac Brenets. Ich konnte schnell starten und lag schon nach kurzer Zeit an dritter Stelle. "Was für ein Start", dachte ich mir. Weiter so und ja nicht nachlassen. Die ersten 750m waren hart. Es hatte viele Wellen und ich trank den halben See leer. Ich wusste, dass es anschliessend einfacher wird, da wir mit dem Wind schwimmen können und somit auch mit den Wellen. Ich versuchte sehr kräftesparend zu schwimmen, denn die Schultern wollten auf Grund der dreiwöchigen Schwimmpause noch nicht, so wie ich.
Ich wusste, dass ich beim Schwimmen einigermassen mithalten muss und ja nicht zu viel Zeit verlieren darf und dann kann das Spektakel beginnen. Und genau so war es. Ich stieg zeitgleich mit Angela Niklaus, der zweiten Schweizerin im Elitefeld aus dem Wasser.
Auf dem Bike fand ich schnell einen super Tritt und konnte mit viel Power in die Pedalen treten. Nach der ersten halben Runde konnte ich die Französin, die auf Platz zwei liegend war, überholen. Kurz vor Ende der ersten Bikerunde sah ich Nicole Walters am Streckenrand. Sie musste das Rennen wegen eines Plattfusses aufgeben. Plötzlich auf Platz 1 liegend, eine völlig neue Situation, düste ich über die zweite Radrunde. Ich fühlte mich die ganze Zeit wohl und zeigte eine starke Bikeleistung. Als Erste wechselte ich auf die Laufstrecke. Ich versuchte einen schnellen Rhythmus zu finden und pushte die ganze Zeit. Ich wusste, dass wenn ich gewinnen möchte, darf ich mir keinen Durchhänger erlauben. Ich lief und lief und kämpfte und kämpfte. Als ich das zweite Mal am Hügel war, überholte mich plötzlich Camille Defer. Niemand hatte sie auf dem Radar und ich war auch völlig erstaunt, als sie plötzlich an mir vorbeiraste. Kontern konnte ich nicht mehr. Nach dem ich den Hügel passiert hatte, lief ich wie eine Verrückte den Hügel hinunter und kämpfte die letzten 1.5km bis zur Ziellinie. Ich wollte diesen zweiten Platz verteidigen und vor allem wollte ich den Schweizermeistertitel.
Überglücklich und mit viel Zuversicht für die kommenden Rennen verliess ich das Vallée de Joux und reiste mit unserem Camperbus nach Hause.