Einige würden sagen „nid ganz putzt“ zu den Teilnehmern des Inferno Triathlons. Wir sind solche Unternehmungen von einigen unseren männlichen Tri-Team Mitglieder ja gewöhnt. So hat sich Christian Rutschmannn, genannt Äupli, dem Abenteuer Inferno Triathlon gestellt. Er machte seinem Spitznamen alle Ehre und überquerte die Alpen mit Leichtigkeit. Als 2ter seiner Kategorie und 4ter Overall konnte er also an seiner ersten Teilnahme einen grossen Erfolg feiern.
Für alle, die den Inferno Triathlon nicht kennen, dies ist kein gewöhnlicher Triathlon. Nur das Schwimmen von 3.1 km ist flach, danach gilt es einige Pässe zu bezwingen. Mit dem Rennrad via Beatenberg und Grosse Scheidegg nach Grindelwald (97km). Mit dem Mountainbike geht’s via kleine Scheidegg nach Stechelberg (30km), zum Schluss folgt ein Berglauf aufs Schilthorn à 25 km. Lest hier, wie es unserem Athleten auf seinem Weg ergangen ist:
Freitag, 9. August 2016; mein Abenteuer ‚Inferno Triathlon‘ nimmt seinen Anfang. Am Mittag machen sich Äupli und Corinne auf den Weg Richtung Berner Oberland, um die drei Wechselzonen auf der Rennstrecke einzurichten. Das Rennvelo wird in Oberhofen, das Bike in Grindelwald und die Laufschuhe in Stechelberg deponiert. Anschliessend folgt das Briefing oben in Mürren mit den letzten Infos zum Wettkampf. Übernachtet wird in Thun, wo am Samstag auch der Start ist.
Besten Dank unserem Gastgeber Fabio.
Wettkampf am Samstag: Tagwach um 4.50 Uhr. Der Tag startet mit einer feinen Honigschnitte: heute geht alles über den Magen. Kurz vor dem Start kommt auch Änzzgi und Corinne’s Schwester dazu, das eingespielte Team ist komplett. Ein letzter Blick Richtung Schloss Oberhofen - der See hat leichte Wellen, was es mir nicht einfacher macht als mittelmässiger Schwimmer.
Um 6.30 Uhr fällt der Startschuss. 3.1 Kilometer im kühlen Wasser. Nach 52min 28 sek. überstand ich meine Sorgen-Disziplin; das Rennen kann nun also richtig beginnen.
Auf dem Rennvelo geht es Richtung Tschingel via Beatenberg, Interlaken, Meiringen über die Grosse Scheidegg nach Grindelwald. Das Rennen verlief ohne grösseren Probleme - in der Wechselzone nimmt Änzzgi mein Rennvelo in Empfang. Als der Speaker die ersten zehn Athleten bekannt gibt und zuletzt auch mein Name aufruft, bin ich schon ein bisschen überrascht: voller Motivation gehe ich weiter aufs Bike. Plötzlich läuft es immer besser.
Ich hohle Athlet um Athlet auf - schlussendlich kann ich die Bike-Partie als Overall 5ter beenden.
Schnell trockene Kleider anziehen und weiter geht es auf die letzte Disziplin; den Berglauf. Dieser ist ein Krampf, und weit und breit kein anderer Athlet sichtbar. Das erste Cola nach ca. 7 km gibt mir wieder ordentlich Schub. Ab Mürren sind meine Betreuer und Fans wieder vor Ort - was motiviert. Da es trotz schlechtem Wetterbericht wärmer ist, brauche ich auf dieser Höhe die warmen Kleider aus der Kleiderzone noch nicht. Änzzgi ist bereits schon Richtung Mittelstation hochgestiegen, um mir diese weiter oben zu geben. Richtig dankbar über die warmen Kleider - da der Körper langsam am Anschlag ist - geht es auf die letzten 3 km. Ich versuche die letzten Höhenmeter zu „geniessen“ und am Bergpanorama teilzuhaben - denn nach hinten habe ich genug Vorsprung, nach vorne reicht es leider nicht mehr den 3ten Rang zu erkämpfen. Nach 9 Std. 24 Min. erreiche ich als Overall Vierter, in meiner Kategorie Zweiter, das Schilthorn. Der verdiente Nussgipfel wartet im Ziel schon auf mich. Der Inferno-Triathlon war wohl der gröbste Wettkampf den ich je erlebt habe und auch der Schönste: mit seiner Landschaft unvergesslich. Herzlichen Dank an meine Betreuer Änzzgi und Corinne - und natürlich an Alle, die mich über den ganzen Wettkampf angefeuert und mitgefiebert haben.